Endometriose-Woche 2019

23.3.-31.03.2019

Mehr dazu findest du auf Instagram (auf kaiserschluepfer_Hamburg) in unserem Feed und in den Highlights.

Mit liebevoller Unterstützung von der Gynäkologin Judith Bildau, Anna Wilken und Susi Wurmi hatten wir unsere erste Endometrose-Woche. Eure Teilnahme und eure Rückmeldungen haben uns überwältigt. Auf dieser Seite haben wir nun alle Inhalte zusammengetragen, die wir von euch erhalten haben. Ziel ist es, für euch Endometriose-Patienten ein Forum zu schaffen, indem ihr euch austauschen könnt. Denn Endometiose ist leider immer noch eine Krankheit, die oftmals nicht verstanden und sogar belächelt wird, das wollen wir ändern.

Endometriose
Viele Frauen leiden während der Periode und oftmals auch noch dazwischen unter heftigen Unterleibsschmerzen und ahnen nicht, dass dahinter Endometriose stecken kann.

Endometriose ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Frauen zwischen 15 und 45 Jahren. In Deutschland erkranken mehr als 30.000 Menschen jedes Jahr neu daran. Unter der Bezeichnung Endometriose versteht man meist sehr schmerzhafte Wucherungen ähnlich der Gebärmutterschleimhaut, die sich an sämtlichen Organen einnisten können. Viele Betroffene wissen vor ihrer Diagnose gar nicht, dass diese Krankheit überhaupt existiert.

Die Ursache für die Endometriose ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass sich entweder Zellen der Gebärmutterschleimhaut an anderer Stelle einnisten oder sich bestimmte Zellen in Endometriose-Zellen umwandeln. Zum Zeitpunkt der Menstruation sind die Endometriosezellen ebenfalls aktiv und verursachen sehr unangenehme Symptome.

Endometriose bleibt lange unerkannt, oft merkt die Betroffene nichts!
Die Erkrankung kann völlig schmerzfrei verlaufen oder sie äußert sich in unspezifischen Beschwerden wie:

  • starken und unregelmäßige Regelblutungen
  • sehr starken Regelschmerzen
  • starke Bauch- und Rückenschmerzen, die oftmals in die Beine ausstrahlen
  • Schmerzen beim und nach dem Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang
  • Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
  • Schmerzen während des Eisprungs
  • Ohnmachtsanfälle in Zusammenhang mit Menstruationsschmerzen
  • wiederkehrenden Blutungsstörungen
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Erhöhte Infektionsanfälligkeit während der Menstruation
  • Vermehrtes Auftreten von Allergien und anderen Autoimmunerkrankungen

Hinter den Beschwerden vermuten die Patientinnen und Ärzte häufig andere Ursachen. Aus diesem Grund kann die Erkrankung sehr lange unerkannt bleiben.

Diagnostik
Die Wucherungen sind im Bauchraum meist nicht im Ultraschall sichtbar. Eine völlige Klarheit bringt nur die Bauchspiegelung (Laparaskopie).

Das hilft gegen die Schmerzen?

  • Schmerzmittel und krampflösende Medikamente: Sie lindern zumindest vorübergehend die Schmerzen.
  • Hormonelle Verhütungsmittel und Hormonpräparate: Nehmen Frauen die Antibabypille durchgehend ein, verhindern sie ihre monatliche Blutung. Endometriose-Herde können sich dadurch zurückbilden. Auch andere hormonelle Mittel wie die Wechseljahrespritze können die weiblichen Geschlechtshormone und somit die Endometriose-Zellen beeinflussen. Das allerdings kommt nur für Frauen infrage, die keinen Kinderwunsch haben.
  • Wärme zum Beispiel durch eine Wärmflasche, den Kaiserschlüpfer „Warme Tage“ oder Rückenschmeichler: Die angenehme Wärme direkt am Unterleib oder Rücken wirkt krampflösend, fördert die Durchblutung und entspannt die Muskulatur.

Operation:
Verursacht die Krankheit keine Beschwerden, ist eine Operation nicht unbedingt notwendig. Da viele Betroffene allerdings unter unerträglich starken Schmerzen leiden oder unfruchtbar werden können, hilft ihnen oft nur ein medizinischer Eingriff. Dabei entfernt ein Arzt die betroffenen Stellen durch eine Bauchspiegelung oder einen Bauchschnitt.

Eine Schwangerschaft ist trotzdem möglich!
Mit Endometriose kann man trotzdem schwanger werden. Allerdings haben Endometriose-Patientinnen das erhöhte Risiko einer Eileiterschwangerschaft. Im Falle des Kinderwunsches sollte man sich vorher unbedingt von seinem Gynäkologen beraten lassen und klären, ob eine Operation vor der Schwangerschaft notwendig ist.

Fakten zu Endometiose (Beitrag und Quellen von Susi Wurmi):
1. Es vergehen vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnoseerstellung durchschnittlich 6 Jahre. Bei Schmerzpatientinnen bis zu 10 Jahre
2. Ab Eintritt der Regelblutung bis zu den Wechseljahren, aber auch danach können Frauen von der Krankheit betroffen sein.
3. Nach Schätzungen leiden etwa 7-15% aller Frauen im geschlechtsreifen Alter unter Endometriose, das sind in Deutschland etwa 2-6 Mio. Frauen
4. Endometriose ist eine der häufigsten Ursachen bei Unfruchtbarkeit
5. Mehr als 30.000 Frauen erkranken jährlich an Endometriose

Tipps für dein Umfeld:
Da es sich hierbei um eine chronische Erkrankung handelt, ist es wichtig, das Umfeld zu informieren. Das heisst aufklären und genau beschreiben, was die Erkrankung mit sich zieht. Eine Person, die diese Schmerzen und das Leid nicht hat, kann nicht immer nachvollziehen wie es einer Betroffenen geht.

Das Umfeld benötigt ebenso wie die betroffene Frau eine gewisse Zeit, um sich darauf einzustellen und Rücksicht zu nehmen. Deshalb ist es umso wichtiger, genau zu sagen, was man braucht und was einem gerade guttut. Wie in jeder Situation ist eine klare, offene Kommunikation sehr wichtig um Verständnis zu erhalten.

Nehmt zum Beispiel euren Partner oder die Freundin, Mutter oder Schwester auch mal mit zu einem Arztbesuch, dort können etwaige Fragen geklärt werden.

Schaut bitte auch auf Instagram, bei uns in den Feed, dort findet ihr ganz viele Frauen, die ihre Geschichte erzählt haben. Alle befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Krankheit. Vernetzt euch, holt euch Rat von anderen Frauen, die auch unter Endometriose leiden. Unterstützt euch gegenseitig. Wir helfen euch, wenn wir können.

Liebe Mädels, wir wünschen euch alles Gute.

Eure Kaiserschlüpfer-Mädels

Daniela und Julia

Links zu dem Thema Endometriose:

Judith Online-Sprechstunde bei “Mutterkutter” (Instagram/ Facebook) und julesloveandlife auf Instagram

Anna Wilken ist aniybond auf Instagram

Suso Wurmi ist susiwurmi auf Instagram

Monique ist kleinistmeinename auf Instagram

https://www.endometriose-vereinigung.de

https://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_endometriose-was-ist-endometriose-_315.html

Vorheriger Beitrag
Glücklich im neuen Lädchen
Nächster Beitrag
Trösterchen

Ähnliche Beiträge