Blasenentzündung: Ursachen, Symptome und Behandlung

So bekommst du Zystitis endlich in den Griff!

Wer schon einmal eine schlaflose Nacht mit scheinbar endlosen Toilettengängen und Schmerzen erlebt hat, wird liebend gerne auf eine weitere Blasenentzündung verzichten. Doch leider entwickelt sich das Thema „Zystitis“ – so der medizinische Fachausdruck – bei vielen Frauen zum regelrechten Dauerbrenner. Dann ist es umso wichtiger, den Ursachen für die ständig wiederkehrenden Blasenentzündungen auf die Schliche zu kommen. Wir haben dir einige Tipps und Tricks zusammengestellt, damit du Zystitis in den Griff bekommst:

Danielas Hebammen-Tipp

Blasenentzündungen gehören zu den am meisten verbreiteten Erkrankungen bei Frauen. Die Auslöser dafür sind vielfältig und reichen von klassischer Unterkühlung über ein geschwächtes Immunsystem bis hin zu falscher Intimpflege. So weit, so unerfreulich. Schwierig wird es, wenn sich deine Blasenentzündungen ständig wiederholen, du sozusagen von einer Zystitis in die nächste rutschst und die Blasenentzündung chronisch wird. Wenn das der Fall ist, solltest du deinen Alltag mit einem genauen Tagebuch dokumentieren. So bekommst du einen guten Überblick wie sich beispielsweise deine Toilettengänge, die Ernährung oder auch der Geschlechtsverkehr auswirken können. Ja, auch der Geschlechtsverkehr. Denn nicht selten übertragen männliche Partner auslösende Bakterien, ohne selbst betroffen zu sein. Du merkst schon, dass es sich durchaus lohnt, beim Thema Blasenentzündung besonders achtsam zu sein. Natürlich nicht nur da…

Blasenentzündung

Ursachen einer Blasenentzündung

Die meisten Harnwegsinfekte werden von Bakterien ausgelöst, die aus der eigenen Scheiden- oder Darmflora stammen. Frauen sind davon viel häufiger als Männer betroffen, weil ihre Harnröhre deutlich kürzer ist und viel näher am Darmausgang liegt, als dies bei Männern der Fall ist. In einem gesunden Körper sorgt ein gutes Abwehrsystem dafür, dass sich die unerwünschten Bakterien gar nicht erst in der Harnröhre oder Blase festsetzen. Ist das Immunsystem allerdings geschwächt, haben Keime ein leichtes Spiel. Dies kann im Übrigen auch durch zu häufige Antibiotika-Therapien passieren. Denn dann wird die Schutzschicht der Blasenhaut porös und bietet den Bakterien eine ideale Brutstätte.

Auslöser von Blasenentzündungen

Folgende Faktoren können das Entstehen einer Blasenentzündung begünstigen:

Unterkühlung: Kalte Füße, kalte Fliesen – der Klassiker, quasi die Mutter aller Harnwegsinfekte! Also immer schön warmhalten und nach dem Schwimmen schnell einen trockenen Badeanzug anziehen!

Trinkmenge: Gleiches gilt für eine zu geringe Trinkmenge. Die Blase liebt es umsorgt und umspült zu werden. So haben Keime erst gar keine Chance irgendwo anzudocken.

Immunsystem: Geschwächte Abwehrkräfte, aber auch bestimmte Stoffwechselerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes, können die Entstehung eines Infektes begünstigen.

Schwangerschaft: Eine Schwangerschaft und die damit verbundene Hormonumstellung kann unter anderem die Harnwege weiten, sodass Keime & Co. leichteren Zugang zur Blase erhalten.

Menopause: Insbesondere in den Wechseljahren leiden viele Frauen an häufigen Blasenentzündungen. Denn mit dem Abfall des Östrogenspiegels wird auch die Schleimhaut der Harnröhre dünner, was wiederum Bakterien den Zugang zur Blase erleichtert.

Intimpflege: Falsche Intimpflege kann das Entstehen einer Blasenentzündung forcieren. Also immer schön den Popo von vorne nach hinten, sprich von der Scheide in Richtung After abwischen. Andernfalls können Darmbakterien dahin gelangen, wo sie nicht hingehören.

Geschlechtsverkehr: Häufiger Geschlechtsverkehr kann die Schleimhäute reizen und Bakterien den Weg in Harnröhre und Blase ebnen.

Harnstau: Restharn oder Harnstau in der Blase bietet krankmachenden Bakterien einen idealen Nährboden. Also lass dir bitte Zeit beim Pipimachen und versuche deine Blase wirklich zu entleeren.

Verhütungsmittel: Fremdkörper wie beispielsweise ein Diaphragma oder die Spirale können ebenfalls Harnwegsinfekte begünstigen.

Symptome – So erkennst du eine Blasenentzündung

Die typischen Anzeichen für eine akute oder chronische Blasenentzündung sind:

Harndrang: Vermehrter und ständiger Harndrang, selbst wenn wenig oder kaum Urin in der Blase ist. Manchmal so stark, dass der oder die Betroffene es nur noch knapp oder nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette schafft.

Schmerzen: Oftmals wird der Harndrang und auch das Wasserlassen von krampfartigem Zusammenziehen der Blase und brennenden Schmerzen begleitet. Geht die Entzündung auf die Nieren oder bei Männern auf die Prostata über, können auch heftige Rückenschmerzen auftreten.

 Urin: Der Urin ist häufig trüb, riecht streng und kann Blut enthalten.

 Ausfluss: Wenn sich die Infektion auf die Vagina ausdehnt, kann es zu verstärktem Ausfluss kommen.

 Fieber: Fieber tritt bei einer einfachen Zystitis eher selten auf, ist bei stärkeren Infektionen aber durchaus möglich.

Diagnose: Wie der Arzt eine Blasenentzündung feststellt

Bei Verdacht auf eine Blasenentzündung genügt meist die Untersuchung einer Urinprobe. Ist diese getrübt und riecht streng, deutet das auf eine Entzündung hin, denn normalerweise ist Urin klar und relativ geruchsneutral.  Darüber hinaus wird der Wert der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) ermittelt. Ist dieser erhöht, ist das Immunsystem bereits voll dabei, eine Entzündung im Körper zu bekämpfen. Bei leichten Beschwerden und einem eindeutigen Ergebnis genügt die Untersuchung des Urins für die Diagnose.

Anders sieht die Sache aus, wenn die Infektion von Fieber, Blut im Urin oder starken Schmerzen begleitet wird. Dann ist eine zusätzliche Blutuntersuchung sinnvoll. Gleiches gilt, wenn Harnwegsinfekte immer wieder auftreten.  Wenn es darüber hinaus Hinweise auf eine Nierenentzündung oder andere Erkrankungen gibt, wird der Arzt oder die Ärztin gegebenenfalls eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) oder auch eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) vornehmen.

Was hilft bei einer Blasenentzündung?

Eine bakterielle Blasenentzündung wird häufig mit Antibiotika therapiert. Möchtest du deine Zystitis ohne Antibiotika behandeln, kann dir als Sofortmaßnahme bei den ersten Anzeichen eine Wasserkur helfen. Bei häufigen Infektionen kann auch eine Impfung sinnvoll sein.

Wasserkur: Dazu löst du zunächst ein bis zwei paar Teelöffel Natron (Natriumhydrogencarbonat) in Wasser auf und trinkst alle 15 Minuten ein großes Glas davon. Insgesamt solltest du in wenigen Stunden etwa drei bis vier Liter des Natronwassers trinken. Zur Wirkungsweise: Natron ist basisch und verändert den Säuregehalt im Urin. Das hindert einen Großteil der Bakterien daran, sich zu vermehren und lindert darüber hinaus das Brennen beim Wasserlassen. Außerdem spült die große Menge Wasser die Erreger heraus, bevor sie sich festsetzen können.

Impfung: Wenn du an immer wiederkehrenden Blasenentzündungen leidest, kann eine Impfung den Teufelskreis durchbrechen. Allerdings muss die letzte Zystitis vollständig ausgeheilt sein. Nur dann kann der Körper eine eigene Abwehr aufbauen. Der Impfstoff selbst besteht aus unterschiedlichen, abgetöteten Bakterien. Darauf reagiert der Körper, indem er Abwehrstoffe entwickelt, die die Bakterien abtöten. So kann sich die Schutzschicht der Blasenwand nach und nach regenerieren.

Tee trinken: Außerdem solltest du darauf achten, dass du ausreichend Flüssigkeit zu dir nimmst. Gerne zwei bis drei Liter täglich. Gut geeignet sind spezielle Nieren- und Blasentees, die entzündungshemmende Heilkräuter wie Schachtelhalm, Bärentraubenblätter oder Goldrutenkraut enthalten. Cranberrysaft hat sich ebenfalls in vielen Fällen bewährt, auch wenn die Wirkung bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte.

Wärme: Darüber hinaus kann Wärme wahre Wunder wirken: Ob als Wärmflasche, feuchtwarmer Umschlag im Blasenbereich oder wärmender Slip von Kaiserschlüpfer, z.B. der Slip Warme Tage – Wärme entspannt die glatte Blasenmuskulatur und verringert damit die Schmerzen.

Warme Tage

Tipps und Tricks, um Blasenentzündungen zu vermeiden

Blasenentzündungen sind lästig und schmerzhaft. Damit es gar nicht erst soweit kommt, kannst du selbst einiges zur Prävention beitragen:

Ernährung: Entzündungshemmende Lebensmittel wie Gemüse und Obst, gute Öle, aber auch fetter Seefisch können Beschwerden nachhaltig lindern und sollten regelmäßig auf den Tisch kommen. Etwas vorsichtiger solltest du dagegen mit Fertigprodukten wie Fruchtjoghurts oder Fruchtsaft umgehen. Sie enthalten viel Zucker und Emulgatoren. Beide stehen in Verdacht, Entzündungen der Schleimhäute im Körper zu fördern.

Hygiene: Das natürliche Scheidenmilieu sollte so wenig wie möglich durch Seife & Co. gestört werden. Deshalb ist warmes Wasser das „Pflegeprodukt“ der ersten Wahl.

Blasenentleerung: Eine regelmäßige, rechtzeitige und vor allem vollständige Blasenentleerung ist überaus wichtig bei der „Blasenpflege“. Also gehe bitte nicht erst zur Toilette, wenn die Blase prall gefüllt ist. Ein Toilettengang kurz nach dem Geschlechtsverkehr kann auch dazu beitragen, mögliche Krankheitserreger mit dem Urin auszuspülen.

Unterwäsche: Weiße Baumwollunterwäsche kann bei 60 Grad gewaschen werden, was die Mehrzahl der Keime nicht überlebt. Außerdem können fehlende Farbstoffe auch keine Schleimhaut reizen.

D-Mannose: Die D-Mannose ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Einfachzucker, der sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung einer Blasenentzündung eingesetzt wird. D-Mannose hemmt die Wechselwirkung der Bakterien mit der Schleimhaut der Blase, wodurch eine Infektion verhindert werden kann.

Sofia Bassanello war Gast in unserem Hebammen-Talk zum Thema Blasenentzündung. Dort hat sie uns von Ihren Erfahrungen berichtet. Hört doch gerne einmal rein bei Instagram IGTV.

Sofia von @vonblasenentzundungheilen


„Ich bin Sofia Bassanello, in Südtirol aufgewachsen und doppelsprachig. Seit ich klein war, wusste ich, dass es meine Berufung ist, mit Menschen zu arbeiten oder besser gesagt, Menschen zu helfen. Dies brachte mich zu meinem Psychologie-Studium und nächstes Jahr werde ich mich offiziell als Psychologin bezeichnen können. In diesen fünf, sechs Jahren gab es aber leider auch sehr schwierige Momente, da ich plötzlich anfing an urogenitalen Problemen zu leiden. Ein Jahr lang ging ich zu verschiedenen Ärzten, aber niemand nahm meine Beschwerden ernst und war in der Lage, mir eine Diagnose zu stellen. Aus Verzweiflung suchte ich im Internet nach Antworten und fand die italienische Webseite
Cistite.info. Da ich mich in all den Symptomen und Erklärungen wiedererkannte, konnte ich meinen Problemen endlich einen Namen geben: Vulvodynie, Beckenbodenhypertonus und abakterielle Zystitis. 

 Dank der Website Cistite.info und dem Netzwerk, das sie in Italien geschaffen haben, konnte ich sehr kompetente Ärzte und Physiotherapeuten finden, die mir bei der Lösung dieser Krankheiten helfen. Ich arbeite heute mit Cistite.info  zusammen und unser Wunsch ist es, auch in Deutschland, Österreich und Schweiz so vielen Mädchen wie möglich dabei zu helfen, zu verstehen, woran sie leiden, und ihnen zu helfen den richtigen Spezialisten zu finden, damit sie ihren Weg zur Heilung finden können.

Sofias Einnahmeempfehlung von D-Mannose

Ganz konkret hilft Sofia die Einnahme von D-Mannose in reiner Form, also ohne andere Inhaltsstoffe. Ihre Einnahmeempfehlung beschreibt sie folgendermaßen:

„Bei akuter Blasenentzündung ist es ratsam, 6–8 Gramm D-Mannose pro Tag einzunehmen, um die ständige Anwesenheit dieses Zuckers in der Blase zu gewährleisten und dem Anhaften von Bakterien an den Blasenwänden entgegenzuwirken.

Beginne mit einer Dosis von 1g pur, gefolgt von einer weiteren Dosis nach einer Stunde. Fahre mit einer Dosis von 1g alle zwei bis drei Stunden für insgesamt sechs bis acht Dosen pro Tag in den ersten drei Tagen fort. Versuche, die D-Mannose mindestens eine Stunde lang in der Blase zu halten und fange danach an, häufig zu trinken, um die Bakterien zu vertreiben.

Nimm vor dem Schlafengehen eine letzte Dosis D-Mannose ein, damit sie die ganze Nacht in der Blase bleibt und die Bakterien sich nicht vermehren können. Wenn die Symptome nachlassen, kannst du am vierten Tag beginnen, die Dosis schrittweise um eine Dosis pro Tag zu reduzieren. Sobald du drei Dosen erreicht hast, folgt die Erhaltungsdosierung.“

 

Hebamme Daniela

“Ihr Lieben, Blasenentzündungen sind lästig und schmerzhaft. Insbesondere, wenn eine Zystitis die nächste jagt. Versucht, die Auslöser zu finden und gönnt euch und eurer Blase die nötige Achtsamkeit. Ich wünsche euch alles Liebe und Gute!“

Eure (Hebamme) Daniela

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